Biegsame Displays setzen neue Grenzen in der Elektronik

Gadgets mit flexiblen Bildschirmen werden schon bald marktreif sein, aber es müssen auch Fragen zum Lebenszyklus gestellt werden
Papierdünn und biegsam. Sei es ein Handy, das sich wie eine Muschel mit einem Display über beide Seiten zusammenklappen lässt, oder ein völlig transparentes, biegsames Tablet mit erweiterten 3-D-Funktionen – einige große Elektronikhersteller stehen bereits in den Startlöchern, um ihre neuen technischen Spielereien ab 2012 in unsere Taschen zu befördern.
Und es ist nicht damit zu rechnen, dass sich die ganze Aufregung schon bald wieder legen wird. Die bislang vorgeführten Prototypen lassen erkennen, dass der biegsame Bildschirmtrend uns länger erhalten bleiben und die Möglichkeiten der Nanotechnologie voll ausschöpfen wird. Ganz abgesehen vom Avantgarde-Faktor fragen sich die Menschen bereits jetzt, welche praktischen Vorteile die wunderbaren, flexiblen OLED-Displays mit sich bringen könnten.
Der einfachere Transport und die neuartige Robustheit der organischen Elektronik scheinen genau das Richtige zu sein. Beispielsweise könnten Sie bei manchen Bildschirmen durch einfaches Verdrehen die Anzeige vergrößern oder verkleinern. Es bleibt abzuwarten, wie preiswert die biegsamen oder transparenten Gadgets tatsächlich sein werden.
Und natürlich auch, wie ihr gesamter Lebenszyklus aussehen wird. Wenn hochmoderne neue Materialien wie Graphen, um nur das außergewöhnlichste Material zu nennen, in der Massenproduktion eingesetzt werden, stellt sich unvermeidlich die Frage, wie am Ende die Entsorgung dieser Materialien aussehen soll. Das Hauptproblem ist nicht etwa der alltägliche Umgang mit Nanomaterialien, die sicher in ein Produkt eingebettet wurden, sondern ihre Wiederverwertung, sobald sie weggeworfen werden.
Graphen ist keineswegs das einzige Nanomaterial, das mit großer Wahrscheinlichkeit bei der Herstellung der ersten Generation flexibler Displays für den Massenmarkt zum Einsatz kommen wird. Die internationale Forschung zur Sicherheit von Graphen ist noch nicht abgeschlossen. Auf jeden Fall müssen sich die Fragen zum Lebenszyklus auf alle Nanomaterialien erstrecken, egal, ob biegsam und dehnbar oder nicht.
Die Menschen werden dieses Thema wohl mit dem gleichen klaren Blick durchschauen müssen, den sie an den Tag legen werden, wenn sie ein transparentes Tablet begutachten.

Maria Chiara Bonazzi Aspden
NANO Channels-Redakteurin

Comments are closed.